Der Fernseher und das Internet prägen unsere Freizeit

Der Fernseher ist immer noch Favorit in der Freizeitgestaltung. | Foto: © Fotolia.com
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REGION - Fernsehen ist weiterhin der Deutschen liebstes Kind. Das ist das Ergebnis des neuen Freizeitmonitors 2015, den die Stiftung für Zukunftsfragen veröffentlicht hat.

Gefragt nach den beliebtesten Freizeitaktivitäten, gaben die Umfrageteilnehmer an, am liebsten vor dem Fernseher zu sitzen. Radio hören und von zu Hause telefonieren folgen auf den Plätzen zwei und drei. Allerdings holt das Internet immer mehr auf - vor allem bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Interessant ist dabei dass 1981 der TV-Konsum mit knapp 67 Prozent nur an vierter Stelle lag. Die Plätze eins, zwei und drei belegten Zeitunglesen, Handarbeiten und Gartenarbeit. Doch das Fernsehen setzte sich mehr und mehr durch und bereits 1990 lag es mit 90 Prozent auf dem Spitzenplatz. Hieran hat sich seitdem nichts mehr verändert und auch 25 Jahre später liegt Fernsehen mit nunmehr 97 Prozent auf dem ersten Platz der häufigsten Freizeitbeschäftigungen der Bundesbürger.
Auf den Plätzen zwei und drei befinden sich heute mit Radio hören und Telefonieren von daheim Aktivitäten, die ebenfalls schon in den vergangenen Jahrzehnten weit vorn lagen. Vorgerückt auf den vierten Platz ist das Internet. Die Entwicklung hier läuft noch rasanter wie einst beim TV. Während 1998 nur lediglich drei Prozent der Bundesbürger regelmäßig das World Wide Web nutzten, sind es mittlerweile fast drei Viertel der Deutschen (73 Prozent). Erstmals liegt das Internet damit vor dem Zeitunglesen.
Zukunftssorgen muss sich die Hochkultur machen: Waren es 2004 „nur“ 45 Prozent der Bürger, die niemals ins Theater, die Oper oder zu einem Klassikkonzert gingen, sind es 2015 bereits 54 Prozent. Verantwortlich für diese Entwicklung sind u.a. die „gealterte“ Besucherstruktur, die Kosten und die Konkurrenz durch andere Freizeitangebote.
Die Studie brachte aber auch zutage, dass bei den jungen Erwachsenen und Singles die persönliche soziale Aktivität weiter in den Hintergrund gedrängt wird. Soziale Aktivitäten sind hier vor allem durch Medien geprägt.
Während das Internet, aber auch CD oder MP3-hören weiter zunimmt, rutschen klassische Freizeitbeschäftigungen wie etwa gemeinsam Kaffee trinken, Freunde oder Bekannte zuhause treffen und auch der klassische Einkaufsbummel weiter ab. Nur 52 Prozent der Befragten nennen das gesellige Kaffee trinken als regelmäßige Freizeitaktivität, vor fünf Jahren waren es noch 64 Prozent. Erstaunlich ist dann doch, dass die Gartenarbeit weiter an Beliebtheit gewonnen hat - von 24 Prozent (2010) auf jetzt 30 Prozent.
Dagegen wird nicht mehr so oft mit den Kindern gespielt, was unter anderem mit einer geringeren Geburtenanzahl und dem Abitur in 12 Jahren erklärt werden kann. Das Zeitunglesen und auch Filme anschauen verlagert sich zunehmend auf internetfähige Endgeräte, auf denen man selbst bestimmen kann, an welchem Ort und zu welcher Zeit man die Inhalte konsumiert.

Umfrage zum Thema

Die Studie der Stiftung für Zukunftsfragen untersuchte das Freizeitverhalten der deutschen Bundesbürger. Daraufhin fragte der MarktSpiegel prominente Leserinnen und Leser, welche Freizeitaktivitäten von ihnen bevorzugt werden. Erstaunlicherweise kam dabei das Fernsehen bei weitem nicht so gut weg, wie in der bundesweiten Umfrage. Unsere Befragten gehen lieber in die Natur, wissen das gemeinsame Erlebnis mit Freunden und Bekannten noch zu schätzen und zeigen sich auch kulturell sehr interessiert.

Roland Kastner, Kastners Sport-Treff in Fürth: "Für mich heißt Freizeit auch Erholung. Die kann ich am besten auf meinem Wochenendgrundstück mitsamt Wohnwagen genießen. Bei der Gartenarbeit kann ich bestens entspannen. Im Sommer wird dann regelmäßig gegrillt, oft kommen auch Freunde vorbei. Im Winter gehe ich, so oft es möglich ist, gern zum Skifahren. Fernsehen und Internet rangieren bei mir weit hinten".

Thomas Schier, Stadtmanager Fürth: "Gitarre spielen, lesen, baden und Musik hören, das sind wohl meine allerliebsten Freizeitbeschäftigungen. Gern würde ich noch den Bootsführerschein machen und dann zur Donaumündung fahren. Leider fehlt mir momentan die Zeit dazu. Bevor ich den Fernseher einschalte gehe ich lieber in die „7 Schwaben“ in Fürth. Da kann ich lecker essen, ein Bierchen genießen und mich mit netten Leuten unterhalten".

Mark Lorenz, Sänger: "Ruhe und Entspannung genieße ich am liebsten zuhause beim Schmusen und Spielen mit meinen drei Katzen. Ansonsten nehm ich gerne mal ein gutes Buch in die Hand - bevorzugt Biografien von Sängern, Schauspielern und anderen Künstlern. Der Fernseher bleibt bei uns oft ausgeschaltet".

Susanne Haselmann, Vorsitzende Förderverein Kinderklinik Fürth: "Im Sommer bin ich in meiner Freizeit hauptsächlich im Garten tätig. Abends geh ich gerne mit Freundinnen weg, was mir sehr wichtig ist. Ich lese viel und koche gerne, außerdem besuche ich oft Museen und Konzerte. Vorm Fernseher verbringe ich eher weniger Zeit, da gehen wir lieber raus an die Luft".

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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