Umsätze sinken immer weiter
Beschäftigte im Gastgewerbe orientieren sich um

Symbolfoto: Christoph Soeder/dpa
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WIESBADEN (dpa/mue) - Die stark gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel machen sich zunehmend im Gastgewerbe bemerkbar.

So lag der Umsatz im August bereinigt um Preiserhöhungen (real) 5,4 Prozent niedriger als im Vergleichsmonat 2019 der Vor-Corona-Zeit, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Nominal, also einschließlich Preiserhöhungen, verzeichnete die Branche dagegen einen Anstieg um 9,2 Prozent.
 In der großen Differenz spiegelten sich die Preissteigerungen wider, erläuterte die Wiesbadener Behörde. Verglichen mit August 2021 stieg der Umsatz real um 16,9 Prozent und nominal um 26,2 Prozent.
 Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im August dieses Jahres gegenüber Juli ein reales Umsatzplus von 1,2 Prozent. Gegenüber August 2021 stieg der Umsatz um 11,8 Prozent und gegenüber dem Vorkrisenmonat August 2019 um 1,8 Prozent.


In der Gastronomie war der Umsatz im August real um 0,2 Prozent niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Erlöse um 19,3 Prozent, sie lagen allerdings noch um 6,6 Prozent unter dem Niveau vom August 2019. Insgesamt sanken die Umsätze in der Branche von Juli auf August kalender- und saisonbereinigt real um 0,6 Prozent und nominal um 0,2 Prozent.


Fachkräftemangel und zu niedrige Löhne


Mehr als ein Drittel der Beschäftigten im Gastgewerbe kann sich einer Gewerkschafts-Umfrage zufolge mittlerweile einen längeren Verbleib in der Branche nicht mehr vorstellen. Lediglich 37 Prozent der Befragten konnten sich vorstellen, noch lange in der Branche zu arbeiten, wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilte.
 Mehr als zwei Drittel findet demnach die Entlohnung zu niedrig, 70 Prozent vermissen Wertschätzung seitens ihrer Vorgesetzten. Die Befragung wurde online zwischen Anfang Mai und Anfang August dieses Jahres durchgeführt; bundesweit nahmen daran mehr als 4.000 Beschäftigte teil. 
«Wenn der Großteil der Gastronomen und Hoteliers weiterhin so tut, als hätte der Fachkräftemangel in der Branche nichts mit ihnen zu tun, dreht sich die Abwärts-Spirale aus fehlender Wertschätzung, entgrenzten Arbeitszeiten und Beschäftigtenflucht immer weiter», so der Gewerkschaftsvorsitzende Guido Zeitler. 


Insbesondere die Corona-Krise hat den Fachkräftemangel in der Branche weiter verschärft; die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war im ersten Jahr der Krise um mehr als 100.000 auf unter eine Million zurückgegangen, wie aus Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatte sich die Situation insbesondere in der Gastronomie wieder etwas entspannt. Im Beherbergungsgewerbe ging die Zahl der Mitarbeitenden hingegen weiter zurück. Für das laufende Jahr liegen noch keine aktuellen Daten vor.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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