Immobilienpreis-Karussell
Kaufen oft billiger als mieten!

Symbolfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
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  • hochgeladen von Uwe Müller

FRANKFURT / MAIN (dpa/mue) - Eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen ist laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) oft deutlich billiger als zu mieten – gerade bei Neuverträgen.

Der starke Anstieg der Kreditzinsen schmälert die Vorteile aber deutlich.
 Immobilienkäufer standen gegenüber Mietern 2021 in allen deutschen Regionen besser da, zeigt eine Analyse des IW, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Doch die Vorteile der Käufer schwinden mit dem Zinsanstieg besonders in teuren Städten. 
Für die Studie des IW mit der Immobilienfirma Accentro wurden die Kosten von Selbstnutzern jenen von Mietern gegenüber gestellt. Auf Käufer entfielen demnach Kaufpreis und Erwerbsnebenkosten wie Grunderwerbsteuer und Notar, die Belastung durch Kreditzinsen sowie entgangene Zinsen – Immobilienkäufer hätten das Geld für eine Wohnung oder ein Haus ja auch anlegen können. Hier wurde die Rendite erstklassiger Unternehmensanleihen zugrunde gelegt.
 Aber auch Kosten für Instandhaltungen und Wertverzehr wurden einberechnet sowie Wertsteigerungen gedeckelt bei drei Prozent pro Jahr.

In den vergangenen Jahren verteuerten sich Immobilien viel schneller, der Boom sollte aber nicht übergewichtet werden. Auf der anderen Seite standen die Nettokaltmieten in Neuverträgen und bei Bestandsmieten. 
Das Ergebnis: Zahlten Selbstnutzer in Deutschland 2021 – zu den damals sehr niedrigen Kreditzinsen von gut einem Prozent – im Schnitt 4,21 Euro je Quadratmeter, mussten Mieter bei Neuvertragsmieten für vergleichbare Wohnungen 10,30 Euro je Quadratmeter hinlegen (bei Bestandsverträgen 7,04 Euro). Käufer waren also mit knapp 60 Prozent gegenüber Mietern im Vorteil bzw. 40 Prozent bei Bestandsmieten.


Ein großer Vorsprung ergab sich laut der Studie selbst in den teuren Metropolen. «Die im vergangenen Jahr fallenden Zinsen haben den Anstieg der Kaufpreise überkompensiert», sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Auch die Reform zur Teilung der Maklerprovisionen habe Käufer entlastet. «Steigende Zinsen werden aber den Selbstnutzerkostenvorteil signifikant verringern.»


Mit der hohen Inflation sind Finanzierungen rasant teurer geworden: Seit Dezember haben sich die Zinsen für zehnjährige Standardkredite laut FMH-Finanzberatung von weniger als ein Prozent auf im Schnitt rund 2,5 Prozent mehr als verdoppelt – Tendenz steigend.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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