Wende im Mordfall ++ Bluttat schockt die Einwohner
UPDATE 3: Messer-Attacke: Frau absichtlich getötet!

- Die Bluttat schockiert die Menschen in der 5.600 Einwohner zählenden Gemeinde.
- Foto: Daniel Vogl/dpa
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- Der Fall wirft viele Fragen auf
- Ein Toter, zwei Schwerverletzte
- Täter ist ein Mitarbeiter
- Ein Ermittlungsrichter hat jetzt entschieden, wie es mit dem Verdächtigen weitergeht.
UPDATE 3: 2. Juli 2025, 14.30 Uhr
- Ein junger Mann kommt morgens zur Arbeit. Dort ersticht er laut Polizei wie aus dem Nichts eine arglose Kollegin.
- Bei seiner Vernehmung erzählt der Verdächtige Erstaunliches.
Mellrichstadt (dpa) - Der mutmaßliche Messerangreifer von Mellrichstadt hat nach eigenen Angaben aus einem inneren Drang heraus gehandelt und sich sein Opfer bewusst ausgesucht. «Er wollte die Frau absichtlich töten», sagte Oberstaatsanwalt Markus Küstner in Schweinfurt.
Ein Ermittlungsrichter vom Amtsgericht Schweinfurt ließ den Verdächtigen in eine geschlossene Psychiatrie einweisen. Ermittelt wird wegen Verdachts auf Mord, wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
Regelmäßiger Drogenkonsum
Küstner zufolge hat der 21-Jährige die Tat bei seiner polizeilichen Vernehmung mit einer psychischen Erkrankung begründet. Zudem will der Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit regelmäßig Drogen wie Cannabis - auch am Tattag - und am Tag zuvor starke Schmerzmittel konsumiert haben. Das Motiv des Täters sei weiter unklar. Zu der getöteten Frau habe er nach bisherigem Stand «keine irgendwie geartete Beziehung» gehabt.
Bei seiner polizeilichen Vernehmung habe der Beschuldigte die Tat eingeräumt und gesagt, «dass er das Klappmesser in der Hand hatte, in das Büro durch die Tür eintrat und dann zielgerichtet auf das weibliche Opfer eingestochen hat», sagte Küstner. Dies sei heimtückisch gewesen, daher werde dem Deutschen Mord vorgeworfen. Die Attacke erfolgte im Gebäude seines Arbeitgebers, dem Stromversorger Überlandwerk Rhön.
Männer angeblich nicht Hauptziel
Der Verdächtige verletzte zudem zwei Kollegen schwer. «Die beiden Männer wollte er nicht töten», gab Küstner die Aussage des 21-Jährigen wieder. «Die wollten ihn von der Tatbegehung abhalten» und seien dabei von dem Industriemechaniker verletzt worden.
Der Beschuldigte, der zuletzt im thüringischen Meiningen etwa 20 Kilometer von Mellrichstadt entfernt wohnte, war kurz nach der Tat am Dienstag festgenommen worden.
War der mutmaßliche Angreifer schuldunfähig?
Inwieweit der junge Mann bei der Attacke schuldunfähig gewesen sein könnte, müssen weitere Untersuchungen zeigen. In der Vergangenheit soll der 21-Jährige laut Küstner bereits in einer geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses gewesen sein. Wann, wie lange und warum? «Das müssen wir abklären», sagte der Oberstaatsanwalt.
Sollten die Ermittler zu dem Ergebnis kommen, dass der 21-Jährige bei dem Angriff schuldunfähig oder vermindert schuldfähig war, könnten sie ein sogenanntes Sicherungsverfahren beim zuständigen Gericht beantragen. Folgt das Gericht der Auffassung der Ermittler, kann es wiederum eine längere Unterbringung des Beschuldigten in einer psychiatrischen Einrichtung anordnen - unter Umständen auch zeitlich unbegrenzt in einer geschlossenen Abteilung.
Getötete Frau arbeitete im selben Großraumbüro
Die getötete 59-Jährige arbeitete laut Staatsanwaltschaft im selben Großraumbüro wie der 21-Jährige. Was genau die verletzten Männer im Alter von 55 und 62 Jahren machten, blieb zunächst unklar. Die beiden Schwerverletzten seien inzwischen außer Lebensgefahr, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Mitarbeiter des Unternehmens hatten den Angreifer laut Polizei überwältigt und festgehalten, bis die Beamten vor Ort waren.
Verdächtiger bisher nicht polizeibekannt
Nach Angaben der Ermittler war der 21-Jährige bis zur Tat nicht polizeilich wegen Gewaltdelikten oder anderer Vergehen bekannt. Er sei nach bisherigen Erkenntnissen ledig, ob er Kinder habe, werde noch geprüft, sagte Küstner. «Er war wohl häufiger krank und war gerade in der Wiedereingliederung.»
Bei seiner Vorführung vor dem Ermittlungsrichter soll sich der junge Mann nicht weiter zu dem Angriff geäußert und auf seine Beschuldigtenvernehmung bezogen haben. Blut-, Haar- und Urinproben des Verdächtigen, die Erkenntnisse zu möglichem Drogenkonsum liefern können, würden derzeit ausgewertet.
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UPDATE: 2. Juli 2025
Ein Mann sticht in Mellrichstadt auf Kollegen ein, am Ende ist eine 59-Jährige tot.
Mellrichstadt (dpa/nf) - Nach dem tödlichen Messerangriff in einer unterfränkischen Firma muss der mutmaßliche Täter vorläufig in eine Psychiatrie. Einen entsprechenden Unterbringungsbefehl habe ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Schweinfurt wegen des dringenden Verdachts auf Mord, versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung erlassen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Nach dpa-Informationen ist der 21 Jahre alte Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit psychisch krank und war deshalb auch schon in Behandlung im thüringischen Meiningen. Ein Behördensprecher hatte sich zu diesen Informationen zunächst nicht äußern wollen.
Inwieweit der junge Mann bei der Attacke in Mellrichstadt schuldunfähig gewesen sein könnte, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Über eine mögliche psychische Erkrankung des Mannes hatte zuvor die «Main-Post» berichtet.
Eine tote Kollegin, zwei Schwerverletzte
Der Täter, der zuletzt in Meiningen wohnte, war kurz nach der Tat festgenommen worden. Er soll am Dienstagmorgen mehrere Kollegen beim Stromversorger Überlandwerk Rhön mit einem Klappmesser angegriffen haben.
Eine 59-Jährige verletzte er tödlich, zwei Männer im Alter von 55 und 62 Jahren schwer. Die beiden Schwerverletzten seien inzwischen außer Lebensgefahr, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Mitarbeiter des Unternehmens hatten den Angreifer laut Polizei überwältigt und festgehalten, bis die Beamten vor Ort waren. Das Motiv für die Tat blieb zunächst unklar. Die Ermittlungen dazu liefen mit Hochdruck, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Überbelegt und unterversorgt:
Ergebnisse der DGPPN-Umfrage zum Maßregelvollzug
Eine Publikation aus dem Jahr 2023 lieferte erstmals zuverlässige und aussagekräftige Daten zur Situation in Einrichtungen des Maßregelvollzugs in Deutschland. Die veröffentlichten Ergebnisse der DGPPN-Umfrage (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V.) bestätigen: Viele Kliniken sind überbelegt, es mangelt an Räumlichkeiten und an Personal. Darunter leidet insbesondere die Therapie der Patientinnen und Patienten.
Der Bericht zum Nachlesen:
https://www.dgppn.de/aktuelles/news/ueberbelegt-und-unterversorgt-ergebnisse-der-dgppn-umfrage-zum-massregelvollzug.html
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UPDATE:
Mellrichstadt (dpa) - Ein 21-Jähriger hat in einer Firma in Unterfranken eine Kollegin getötet und zwei Männer schwer verletzt. Die Polizei nahm den Mann noch am Tatort fest, wie Polizeisprecher Denis Stegner sagte. Täter und Opfer sind Mitarbeiter des regionalen Netzbetreibers Überlandwerk Rhön in Mellrichstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld).

- Zahlreiche Kräfte von Polizei und Rettungsdienst rückten aus.
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Der Verdächtige soll seine Kollegen laut Polizei am Morgen in dem Firmengebäude mit einem Messer angegriffen haben. Eine 59-Jährige verletzte er demnach tödlich, zwei Kollegen im Alter von 55 und 62 Jahren schwer. Die Frau starb noch am Tatort. Die Männer kamen ins Krankenhaus. Zuerst hatte die Polizei von vier Opfern gesprochen. Andere Mitarbeiter überwältigten den Angreifer demzufolge und hielten ihn fest, bis die Polizei eintraf.
Was war das Motiv?
Die Polizei stellte die mutmaßliche Tatwaffe sicher. Was den Verdächtigen zu der Tat trieb, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft. Der 21-Jährige mit deutscher Staatsangehörigkeit soll laut Polizei am Mittwoch vor einen Ermittlungsrichter am Amtsgericht kommen, der dann über die Untersuchungshaft entscheiden sollte. Die Ermittler sicherten außerdem Spuren am Tatort und durchsuchten die Wohnung des jungen Mannes.

- Die Kriminalpolizei sicherte am Tatort Spuren.
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Gegen 7.30 Uhr gingen am Dienstag die ersten Notrufe zu dem Angriff ein. Polizei und Rettungsdienst rückten mit zahlreichen Kräften aus. Das Firmengebäude des Stromversorgers liegt nahe dem Ortskern der etwa 5.600 Einwohner zählenden Gemeinde. «Es ist ein kleiner Ort, jeder kennt jeden, es ist sehr familiär», sagte Stegner.
Über die Plattform X informierte die Polizei die Öffentlichkeit über die Messer-Attacke und betonte: «Für Außenstehende besteht keine Gefahr.»

- Ein Mitarbeiter griff in der Firma Kollegen an. Eine Frau stirbt.
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Der Bürgermeister von Mellrichstadt, Michael Kraus (Freie Wähler), zeigte sich schockiert. Am Tatort sagte er der «Main-Post»: «Es ist eine absolute Katastrophe, mir fehlen die Worte.» Landrat Thomas Habermann sagte der Zeitung am Telefon: «Das ist ein traumatisches Erlebnis für die ganze Region.» Den CSU-Politiker erreichte die Nachricht demnach auf einer Reise in Brüssel. Diese brach er daraufhin ab.
Großer Schock auch für Zeuginnen und Zeugen
Besonders tief sitzt der Schock bei den zahlreichen Mitarbeitenden, die Zeuginnen und Zeugen der Tat wurden. Ein Team der psychosozialen Notfallversorgung betreue 50 Menschen, die in der Firma gewesen oder anderweitig betroffen seien, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Auch Einsatzkräfte seien darunter. Die Polizei richtete für Angehörige und die Bevölkerung eine Anlaufstelle in einer Festhalle in der Nähe des Bahnhofs ein.
Auch an anderen Orten war es in der Vergangenheit zu Gewalttaten gegen Arbeitskollegen gekommen. In Regensburg soll ein 55-Jähriger im Februar seine 19 Jahre alte Arbeitskollegin und Ex-Partnerin getötet und in einen Kofferraum verstaut haben. In einem aufsehenerregenden Fall ermordete ein Mann im Mai 2023 in Baden-Württemberg in einem Mercedes-Werk seine beiden Vorgesetzten mit insgesamt acht Schüssen. Nur ein Jahr zuvor hatte die Polizei einen anderen Angreifer im selben Werk noch stoppen können.
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Mellrichstadt (dpa) - Ein Mann greift mit einem Messer mehrere Menschen im Überlandwerk Rhön an. Ein Opfer stirbt. Die Polizei nennt Details zum festgenommenen Verdächtigen.
Der mutmaßliche Angreifer auf einem Firmengelände in Unterfranken ist laut Polizei ein Mitarbeiter des Unternehmens. Der 21 Jahre mit deutscher Staatsangehörigkeit habe am Morgen in Mellrichstadt mutmaßlich mit einem Messer auf seine Kollegen eingestochen, teilten die Ermittler mit. Die Beamten hätten das Messer sichergestellt. Der 21-Jährige wurde festgenommen.
Bei dem Angriff sei eine 59-Jährige gestorben, zwei Menschen im Alter von 55 und 62 Jahren seien schwer verletzt worden. Bei allen drei handle es sich um Mitarbeiter der Firma. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst weiter unklar.




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