Aiwanger macht Dampf
Waldbesitzer durch Heizungspläne benachteiligt?

Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Bayerischer Wirtschaftsminister.
Archivfoto: Peter Kneffel/dpa
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AUGSBURG (dpa/lby/mue) - Die geplante Abkehr von Holz- und Pelletheizungen hat aus Sicht von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) negative Konsequenzen für bayerische Waldbesitzer, Forst- und Landwirte sowie Hausbesitzer.

«In Bayern hatten Biomasse-Heizungen 2021 einen Anteil von etwa 20 Prozent der Wärmebereitstellung», sagte Aiwanger der «Augsburger Allgemeinen». «Es ist ein Schildbürgerstreich, dass Holzheizungen in künftigen Neubauten faktisch verboten und in Bestandsgebäuden durch strenge Vorgaben unattraktiv gemacht werden.» Bayern sei das «Waldland Nummer eins in Deutschland», die «einseitige Festlegung auf Wärmepumpen ist ideologisch verbohrt und diskriminiert Holz als erneuerbare Energie». Aiwanger forderte deshalb von der Bundesregierung, die Pläne zu ändern. «Biomasseheizungen müssen uneingeschränkt als Erfüllungsoption der 65-Prozent-Vorgabe im Gebäudeenergiegesetz vorgesehen werden.»

Von 2024 an soll nach Plänen der Bundesregierung möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, um den Abschied von Gas- und Ölheizungen einläuten. Bestehende Heizungen dürfen weiter betrieben, und kaputte Heizungen sollen repariert werden können. Für den Einbau von Wärmepumpen gibt es eine staatliche Förderung von bis zu 40 Prozent der Kosten.

Der bayerische Waldbesitzerverband warnte, dass Pellet-, Scheitholz- und Hackschnitzel-Zentralheizungen faktisch verboten würden, wenn Holz im Neubau nicht als erneuerbare Energiequelle für das 65-Prozent-Ziel anerkannt werde. «Das Gesetz in der jetzigen Form ist ein Frontalangriff gegen die Holzenergie und damit gegen den ländlichen Raum», sagte Verbandsgeschäftsführer Hans Ludwig Körner der Zeitung. Dabei falle bei Durchforstungen immer Holz minderer Qualität an.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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