Bahn-Streik ab 22.00 Uhr bis Freitag um 22.00 Uhr
UPDATE: Reisende im Chaos: Streik bis 22 Uhr!

Der Schriftzug "GDL-Streik: Bahnverkehr bis zum Tagesende des 08.12. massiv beeinträchtigt" ist an einem Bahnsteig am S-Bahnhof Hackerbrücke zu sehen.  | Foto: Matthias Balk/dpa
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  • Der Schriftzug "GDL-Streik: Bahnverkehr bis zum Tagesende des 08.12. massiv beeinträchtigt" ist an einem Bahnsteig am S-Bahnhof Hackerbrücke zu sehen.
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UPDATE: 8. Dezember 2023

GDL-Warnstreik: Erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr 

REGION (dpa/lby) - Der Warnstreik bei der Deutschen Bahn hat am Freitagmorgen auch in Bayern im Fern- und Regionalverkehr zu starken Einschränkungen geführt. Bis zum Tagesende komme es bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen, teilte die Deutsche Bahn am Morgen mit. Demnach werde lediglich ein Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten angeboten. Insbesondere in Bayern, wo die Bahn weiter mit den Auswirkungen des Schneechaos zu tun hat, dürften weniger Züge unterwegs sein, hieß es.

Bei der Nürnberger S-Bahn waren laut einer Bahn-Sprecherin zunächst nur einzelne Züge unterwegs. Auch bei den Regionalzügen der Bahn fielen die meisten Verbindungen aus. Bei privaten Bahnunternehmen wie Go-Ahead und Agilis waren am Morgen die meisten Züge unterwegs.

Einschränkungen gab es nur auf den Strecken, an denen auch die Fahrdienstleiter der Bahn in den Stellwerken streikten. Bei der Länderbahn entfielen nach Angaben des Unternehmens am Morgen deswegen alle Alex- und Oberpfalzbahn-Züge auf der Strecke Regensburg-Schwandorf. Go-Ahead rechnete damit, dass auch auf der Strecke München-Lindau nicht alle Züge wie geplant unterwegs sein würden.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte ihre Mitglieder zu dem Warnstreik von Donnerstagabend 22.00 Uhr an im Personenverkehr aufgerufen, im Güterverkehr begann er bereits am Donnerstag um 18.00 Uhr. Beendet werden soll die Arbeitsniederlegung an diesem Freitagabend um 22.00 Uhr. Zuletzt hatte die GDL bei der Bahn am 15. und 16. November zum Warnstreik aufgerufen.

Die Bahn rät Fahrgästen von Reisen ab oder diese zu verschieben. Sollte dies nicht möglich sein, bat sie Reisende, sich vor Fahrtantritt über die Auskunftsmedien zu informieren, ob ihre Verbindung verfügbar ist.

Die GDL will mit der Aktion den Druck in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Sie will so unter anderem der Forderung nach einer Arbeitszeitsenkung für Schichtarbeiter Nachdruck verleihen.

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NÜRNBERG/BERLIN (dpa/nf) - Für Bahnfahrgäste sind es wieder leidvolle Zeiten: Erst fährt aufgrund des Wintereinbruchs tagelang kein Zug im Großraum München. Nun will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit einem 24-stündigen Warnstreik wieder weite Teile des Fern-, Regional- und Güterverkehrs lahmlegen. Der Bahn-Streik soll heute um 22.00 Uhr beginnen und am Freitagabend um 22.00 Uhr enden.

Der Bahn-Streik soll heute um 22.00 Uhr beginnen und am Freitagabend um 22.00 Uhr enden.  | Foto: Bodo Marks/dpa
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Im Bereich des VGN

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für Don­ners­tag, 7. Dezember, ab 22:00 Uhr bis Frei­tag, 8. Dezember,  22:00 Uhr einen Warnstreik angekündigt. In dieser Zeit ist der Zugverkehr der Deutschen Bahn auch im Gebiet des VGN eingeschränkt. Es ist mit Zug­aus­fällen und Ver­spä­tungen zu rechnen. Für die Linien S1 bis S6 erarbeitet die DB einen Notfahrplan. Voraussichtlich nicht betroffen von diesem Warnstreik sind die im VGN ver­keh­renden Ei­sen­bahnun­ter­neh­men agilis und Go-ahead. Auch die Stadt­ver­kehre und die Re­gi­o­nal­bus­linien ver­keh­ren regulär.

Die DB hat eine Telefonhotline eingerichtet, erreichbar unter der Nummer 08000 99 66 33.

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Erste Fernverbindungen nahm die Bahn bereits für den frühen Donnerstagabend aus dem Angebot - Stunden vor dem eigentlichen Beginn des Arbeitskampfes im Personenverkehr um 22.00 Uhr. Nur so kann der Konzern garantieren, dass am Ende niemand auf freier Strecke übernachten muss.

Im Fernverkehr will die Bahn während des Warnstreiks rund 20 Prozent des Angebots aufrecht erhalten. Im Regionalverkehr werden die Auswirkungen sehr unterschiedlich sein. Im weiter vom Schneechaos betroffenen Bayern dürfte so gut wie nichts fahren. Insbesondere im Nordwesten des Landes, wo die GDL traditionell weniger stark vertreten ist, könnte es Fahrgäste weniger stark treffen.

Im Güterverkehr sollte der Warnstreik bereits um 18.00 Uhr am Donnerstag losgehen. Schon in den Tagen zuvor stauten sich aufgrund des heftigen Schneefalls in Bayern Hunderte Güterzüge, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Der Arbeitskampf werde das Chaos vergrößern. Die Auswirkungen im Güterverkehr sollen noch über das Wochenende hinaus zu spüren sein.

Gescheiterte Tarifverhandlungen

Betroffen ist nicht nur die Bahn. Auch der Wettbewerber Transdev wird von der GDL bestreikt. Beide Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft inzwischen für gescheitert erklärt. Knackpunkt ist in beiden Fällen vor allem die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das bisher ab.

«Damit ignorieren die Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Beschäftigten», teilte Weselsky mit. «Sie torpedieren zudem die dringend nötigen Maßnahmen zu einer erfolgreichen Personalgewinnung und setzen so fahrlässig die Zukunft des klimafreundlichsten Verkehrsmittels Eisenbahn aufs Spiel.»

Mit dem Arbeitskampf setzt die GDL die Bahn kurz vor dem sogenannten großen Fahrplanwechsel an diesem Sonntag unter Druck. Dieser sieht eigentlich zahlreiche neue Fern- und Regionalverkehrsverbindungen und eine Aufstockung der Zugflotte vor. Doch bevor neue Züge auf die Schiene kommen, muss die Bahn nun zunächst zahlreiche herunternehmen. Dauerstress für die Beschäftigten in den Leitstellen. Bis zum Start des neuen Fahrplans sind die Streikauswirkungen im Personenverkehr aller Voraussicht nach aber kein Thema mehr.

GDL-Chef: Streiks im neuen Jahr «länger und intensiver»

Nach dem Warnstreik können Fahrgäste zunächst durchatmen. Bis einschließlich 7. Januar hat Weselsky weitere Arbeitskämpfe ausgeschlossen. Damit kommt es am Ende doch zum lange ersehnten Weihnachtsfrieden, den die Bahn schon vor dem Beginn der Tarifauseinandersetzung Anfang November gefordert hatte. Danach ist dann wieder alles möglich. Die Streiks im neuen Jahr würden «länger und intensiver», sagte Weselsky im Bayerischen Rundfunk.

Derzeit stimmen die Gewerkschaftsmitglieder per Urabstimmung über unbefristete Streiks ab. Das Ergebnis wird für den 19. Dezember erwartet. Weselsky rechnet eigenen Aussagen zufolge mit einer Zustimmung von 90 Prozent. Mehr als 75 Prozent sind nötig, wenn die GDL zu solchen Arbeitskämpfen aufrufen will. Die Mitglieder müssen die Maßnahme absegnen, denn Streiks können für sie ins Geld gehen. Das Streikgeld der Gewerkschaft gleicht in der Regel nur einen Teil der Lohn- und Gehaltseinbußen aus, die Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bei Arbeitskämpfen entstehen können.

Arbeitszeitreduzierung: Fronten sind verhärtet

Ein Ausweg aus der Misere ist derzeit nicht erkennbar. Rund zwei Wochen ist es her, dass die GDL die Verhandlungen bei der Bahn hat scheitern lassen. Viel miteinander geredet wurde seither dem Vernehmen nach nicht. Die Fronten sind insbesondere beim Thema Arbeitszeitreduzierung verhärtet.

Zudem will die GDL ihren Einflussbereich ausweiten und bei der Bahn auch für die Beschäftigten der Infrastrukturtochter DB Netz Tarifverträge abschließen. Die Bahn lehnt das ab und verweist auf die dort bereits existierenden Tarifregelungen mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Fahrgäste sollten nach dem Warnstreikende am Freitagabend also die streikfreien Wochen bis Anfang des Jahres genießen.

Von Matthias Arnold, Fabian Nitschmann und Carla Benkö, dpa

Der Schriftzug "GDL-Streik: Bahnverkehr bis zum Tagesende des 08.12. massiv beeinträchtigt" ist an einem Bahnsteig am S-Bahnhof Hackerbrücke zu sehen.  | Foto: Matthias Balk/dpa
Der Bahn-Streik soll heute um 22.00 Uhr beginnen und am Freitagabend um 22.00 Uhr enden.  | Foto: Bodo Marks/dpa
Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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