AOK startet Pilotprojekt
„Natürlich high“ – kein typisches Präventionsprogramm mit Dominik Forster

„Niemand hat vor, süchtig zu werden“ und „niemand plant seinen Absturz“: Mit diesen Sätzen startete Dominik Forster seinen Vortrag „Flashback“ an der Bertolt-Brecht-Mittelschule vor den Schüler*innen der 7ten bis 9ten Klassen. Seit 2022 ist Ex-Junkie Dominik Forster mit seinem Präventionsprogramm „natürlich high“ an Schulen in ganz Deutschland unterwegs. Seit November 2022 gibt es ein Pilotprojekt mit der AOK Bayern. „Für ein derartiges Projekt ist es absolut wichtig, dass man Partner findet, die verstanden haben, dass man junge Zielgruppen nur mit modernen, jungen Konzepten erreichen kann. Mit Dominik Forster haben wir genau diese Partner gefunden“, so Horst Leitner, Direktor der AOK in Mittelfranken. „Dominik Forster ist ein Vorbild für unzählige junge Menschen. Bei unseren Schülerinnen und Schüler hat er sich mit seiner schonungslosen offenen Art sofort Gehör verschafft“, so Harry Windisch, Direktor der Bertolt-Brecht-Mittelschule. Wie genau er in den Drogensumpf geraten ist und durch welche Tiefen er gegangen ist, davon hat der Ex-Junkie den Schüler*innen der Bertolt-Brecht-Mittelschule im Rahmen der Drogenprävention ungeschönt berichtet. Ein paar Monate nach diesem eindringlichen Vortrag fand am 29. März nun die feierliche Übergabe der Förderurkunde gemeinsam mit Dominik Forster, Horst Leitner und Harry Windisch an der Schule statt.

Projektziel
„Mit 17 habe ich angefangen Drogen zu nehmen. Mit Ende 21 saß ich im Knast wegen 1,5 Kilo Speed. Zu Recht. Danach folgten Obdachlosigkeit und mit 23.000 Euro Schulden Privatinsolvenz. 2012 war mein Leben im Arsch“, so fasst Dominik Forster, seinen Weg in die Drogenabhängigkeit zusammen. Im weiteren Verlauf seines Vortrages nutzt Forster eine einprägsame Metapher, um die Gefühle zu beschreiben, die Drogen verursachen: Er vergleicht den Drogenkonsum und den damit verbundenen anschließenden Absturz mit einer Rakete. Drogen zu konsumieren führt zu Freiheits- und Glücksgefühlen – die Rakete hebt ab. Aber was passiert danach? „Die Frage ist nicht, ob die Rakete explodiert, sondern wann“, so Forster. Seine Mission an der Bertolt-Brecht-Mittelschule ist klar: Deutlich zu machen, dass es in Ordnung ist, Erfahrungen zu sammeln, aber sich selbst dabei nicht zu verlieren. „In jedem von uns brennt ein Feuer, das häufig von anderen unterdrückt wird“, so Forster weiter. „Dieses Feuer wieder groß zu machen, dass ist ein guter Weg um sein eigenes Glück zu finden.“

„natürlich high“ – der etwas andere Drogenpräventionsunterricht
Bei „Drogenprävention“ denken Schüler*innen an jemanden in Polizeiuniform, der ihnen erzählt, dass Drogen schlecht sind. Bei Dominik Forster erleben die Schüler*innen hautnah, wie es ist, auf Drogen zu sein. Forsters Message an die Mittelschüler*innen lautet: „High sein ist geil. Drauf sein ist geil. Die Frage ist nur, wie wir unser ‚High‘ und somit unser gutes Gefühl hervorrufen. Mit Drogen und Alkohol, geht das auf Dauer schief.“ Forsters Lebensmotto: „Es gibt kein besseres Gefühl, als Bock auf sein Leben zu haben.“ Ziel des Programms ist es, ein Leben zu kreieren, das den Schüler*innen Lust aufs Leben macht. Forsters „natürlich high“ Methode basiert auf sechs Säulen: Berufung, Liebe, Leidenschaft, Werte, Mindset und Gesundheit/Körper. Der natürliche „high Zustand“ wird erreicht, wenn die sechs Säulen im Einklang miteinander sind. Die Schüler*innen der Bertolt-Brecht-Mittelschule haben sich das, wie es aussieht, zu Herzen genommen.

Autor:

Anna Schabesberger aus Nürnberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.