Ölpreis steigt weiter
Autofahren und Heizen noch teurer!

Symbolfoto: Sue Ogrocki/AP/dpa
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FRANKFURT / MÜNCHEN (dpa/mue) - Getrieben von Konjunktur, Knappheit und Ukraine-Krise steuert der Ölpreis zügig Richtung 100 Dollar und zieht die Kosten für Sprit und Heizöl mit nach oben.

Zuletzt wurde ein Fass (159 Liter) der für Europa wichtigen Nordseesorte Brent mit bis zu 96 US-Dollar gehandelt – das ist das höchste Niveau seit Herbst 2014. Sprit ist sogar so teuer wie noch nie: Superbenzin der Sorte E10 kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt laut ADAC 1,739 Euro pro Liter, bei Diesel waren es 1,655 Euro. Beides sind Höchststände. Auch beim Heizöl macht sich der Anstieg weiter bemerkbar: Das Infoportal Heizoel24 gab den Durchschnittspreis bei einer Liefermenge von 3.000 Litern mit 93,50 Euro je Liter an – nur knapp unter den Spitzenwerten aus den Jahren 2007 und 2012.


Treiber dieser Entwicklung ist Angaben zufolge vor allem der Ölpreis; alleine seit Jahresbeginn ist er laut Fachleuten der Dekabank um etwa 25 Prozent gestiegen, auf Jahressicht sogar um 50 Prozent. Experten und Expertinnen nennen verschiedene Gründe dafür: Der Preistreiber auf kurze Sicht sind die Spannungen an der ukrainisch-russischen Grenze. Die Erdölpreise reagieren immer stärker auf die Entwicklung, denn Russland ist einer der größten Ölförderer der Welt.
 «Falls es zu einer militärischen Eskalation kommt, sind weitreichende Sanktionen des Westens gegen Russland zu erwarten», so der Rohstoffexperte Carsten Fritsch (Commerzbank). Sollten diese Sanktionen den Energiesektor betreffen, könnten auch die Rohöllieferungen beeinträchtigt werden. Gleiches gilt für Erdgas, das im Preis zuletzt ebenfalls stark gestiegen war. Laut Fritsch ist Russland der größte Erdgasexporteur der Welt. Auch Kraftstoffmarkt-Experte Jürgen Albrecht vom ADAC erwartet im Falle einer Invasion noch einmal deutlich steigende Preise bei Öl und Sprit.

Längerfristige Treiber des Ölpreises, so heißt es weiter, sind Angebot und Nachfrage. So herrsche auf dem Markt generelle Angebotsknappheit – vor allem weil der von Russland und Saudi-Arabien angeführte mächtige Ölverbund Opec+ seit Monaten seine Förderziele nicht einhalte. Zu den Gründen dafür gehören Produktionsengpässe in kleineren Opec-Ländern wie Angola, aber auch in größeren Staaten wie dem Irak. 
Dem stehe eine steigende Nachfrage gegenüber.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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