Lauterbach im Verteidigungsmodus
Krankenhausreform ist „bessere Medizin“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Foto: Kay Nietfeld/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die umstrittene Krankenhausreform verteidigt und als «bessere Medizin» bezeichnet.

«Wir wollen ein bisschen mehr Zentralisierung, sodass die Spezialbehandlungen dort gemacht werden, wo sie am besten gemacht werden. Dann könnten wir auch vom Ergebnis besser sein. Davon profitieren die Patienten», sagte der SPD-Politiker im ARD-«Morgenmagazin». Zudem wolle man den ökonomischen Druck herausnehmen, damit Krankenhäuser nicht einen Fall nach dem anderen machen müssten. Erste Eckpunkte zu der geplanten Reform wolle Lauterbach bis zum Sommer vorstellen. Die Pläne der Ampel-Koalition in Berlin zielen darauf ab, das gewachsene Kliniknetz in drei Versorgungsstufen einzuordnen und entsprechend zu finanzieren – von der wohnortnahen Grundversorgung über eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten bis zu Maximalversorgern wie Unikliniken.

DKB warnt vor kurzfristigen Insolvenzen

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnte unterdessen vor kurzfristigen Insolvenzen von Kliniken. «Aufgrund des Auseinanderklaffens der galoppierenden Inflation und der dahinter zurückbleibenden Erlösentwicklung schreiben die Krankenhäuser mittlerweile Monat für Monat 740 Millionen Euro Defizit», so DKG-Chef Gerald Gaß gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Kritik kam auch aus den Bundesländern. Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein wollen die geplante Krankenhausreform auf ihre Verfassungsmäßigkeit überprüfen lassen. Die Länder wollen wissen, ob durch die von Lauterbach angestrebte Reform zu weit in die Kompetenz der Bundesländer hineinregiert wird. Lauterbach versicherte, dass er die Reform mit den Ländern umsetzen will. «Das wird im Miteinander gelöst», betonte der Minister.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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