Aktuelle Bürgerbefragung
Mehrheit hält den Staat für überfordert

Für die aktuelle Bundespolitik verantwortlich: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Foto: Kay Nietfeld/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Weniger als jeder dritte Deutsche hält den Staat einer neuen Umfrage zufolge derzeit für fähig, seine Aufgaben zu erfüllen.

Den Staat überfordert sehen deutliche Anteile derzeit in den Bereichen Energie und Klimaschutz. Das zeigt eine jetzt in Berlin präsentierte Bürgerbefragung des Beamtenbunds dbb.Weniger Menschen als früher sehen den Staat demnach bei der Schul- und Bildungspolitik überfordert sowie bei Migration und innerer Sicherheit. Das Institut Forsa erhebt jährlich für den dbb Daten zum Vertrauen in Staat und öffentlichen Dienst.
 In der im Juli durchgeführten Erhebung gaben nur noch 29 Prozent der Befragten an, der Staat sei handlungsfähig und könne seine Aufgaben erfüllen. Der Wert lag 2019 schon einmal bei nur 34 Prozent, im letzten Jahr hielten 45 Prozent den Staat für handlungsfähig. Zwei Drittel (66 Prozent) halten den Staat derzeit für überfordert nach 51 Prozent im vergangenen Jahr. Der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach sagte: «Der Trend war bereits letztes Jahr zu erkennen, jetzt ist das Kind endgültig in den Brunnen gefallen.» Der Staat präsentiere sich als schlechter Krisenmanager. Silberbach nannte etwa die Klimakrise oder Corona. Der Gewerkschafter sagte: «Jetzt zahlt die Gesellschaft den Preis dafür, dass wir bei der Politik um jeden Euro und jede Stelle für den öffentlichen Dienst feilschen müssen.»


In der Umfrage schlagen sich aktuelle politische Sorgen nieder. So meinen 17 Prozent derjenigen, die den Staat für überfordert halten, dies sei vor allem in Sachen sichere und bezahlbare Energieversorgung der Fall. Im vergangenen Jahr hatten dies nur 4 Prozent gesehen. 
Bei Schule und Bildung halten noch 13 Prozent den Staat für überfordert – 2019 waren es hier noch 24 Prozent. Bei Klima- und Umweltschutz haben 15 Prozent diesen Eindruck (2019: 13 Prozent). Hingegen sehen nur noch 10 Prozent den Staat derzeit in der Asyl- und Flüchtlingspolitik als überfordert an – 2019 waren dies noch 19 Prozent.
 Nur 9 Prozent, die den Staat für überfordert halten, halten ihn im Umgang mit dem Krieg in der Ukraine oder mit Russland für überfordert.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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