Kritik von Umweltschützern
Zu wenig Elektroautos in Carsharing-Flotten?

Symbolfoto: Jonas Walzberg/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Für viele Städter ist ein Carsharing-Auto das Mittel der Wahl, wenn der Weg etwas weiter ist, das Wetter ungemütlich oder aber etwas Schweres transportiert werden muss.


Angaben zufolge sind die Wagen häufig noch mit einem Verbrennermotor ausgestattet; das kritisieren zumindest Umweltschützer. Aber auch Stadtverwaltungen dringen inzwischen immer mehr auf umweltfreundlichere Flotten, denn noch ist es mitunter schwierig, bei der Buchung ein E-Auto zu finden.


Der Anteil der E-Autos in den deutschen Sharing-Flotten ist einer dpa-Umfrage zufolge je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Demnach hatten Ende Oktober rund 20 Prozent der 5.650 Share-Now-Fahrzeuge einen Elektroantrieb. Cambio kommt eigenen Angaben zufolge auf 6 Prozent, einen alternativen Antrieb haben dagegen bei der Bahntochter Flinkster rund 10 Prozent der Autos – ein Großteil mit E-Antrieb, wie ein Bahnsprecher mitteilte. In der Carsharing-Flotte von Sixt ist es den Angaben zufolge ein Drittel.
 Den geringsten Anteil unter den angefragten Unternehmen hat Ford Carsharing mit 0,3 Prozent Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb, und Spitzenreiter ist der noch junge Anbieter Weshare: Alle 2.300 Fahrzeuge sind Unternehmensangaben zufolge vollelektrisch. Das Unternehmen Miles ließ die Zahl der E-Autos in seiner Flotte auf Nachfrage offen. Für Aufsehen sorgte zuletzt der Autoermieter Hertz: In Amerika will das Unternehmen seine Flotte um 100.000 Elektroautos von Tesla erweitern.

In deutschen Großstädten sind die Erwartungen an die Anbieter hoch; so wünscht sich etwa die Hansestadt Hamburg die vollständige Elektrifizierung der Carsharing-Flotten, wie ein Sprecher mitteilte. Nach Einschätzung des Berliner Senats ist ein klimafreundlicher Leihbetrieb nur «mit einer kompletten E-Pkw-Ausstattung» möglich, und die Stadt München sieht im E-Carsharing «einen Beitrag zur Verkehrswende».

Der Weg zur vollelektrischen Flotte ist nach Einschätzung von Branchenexperten jedoch steinig, denn wirklich lukrativer sei die Umstellung auf E-Autos nicht. Pro Kilometer seien sie zwar im Vergleich zum Benziner günstiger, E-Fahrzeuge seien allerdings in der Anschaffung sowie bei Reparaturen teurer – und wegen des weltweiten Chipmangels derzeit ohnehin Mangelware.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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