Möglichkeiten gegen nervige Bisse
Klare Kante für den Marder!

Foto: Auto-Medienportal.Net/Hyundai

(aum/mue) - Autofahrer müssen derzeit wieder verstärkt mit Marderbiss rechnen. Die Tiere sind in dieser Jahreszeit, kurz vor der Paarung und bis in den Spätsommer hinein, besonders aktiv.

Laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft nehmen Schäden durch Marder bei Aufwendungen im Pkw-Bereich den dritten Platz ein; sie schlugen 2020 mit insgesamt rund 90 Millionen Euro zu Buche. Autos werden meist von Steinmardern heimgesucht, der in Europa verbreitetsten Art. Nicht allein Fahrzeuge in ländlichen Regionen sind betroffen. Als „Kulturfolger“ durchstreifen die männlichen Tiere auch großflächige Reviere in urbanen Ballungsräumen. Die Versicherer registrieren deshalb Fahrzeuge als besonders betroffen, die häufig an wechselnden Orten beziehungsweise den Territorien unterschiedlicher Marder parken. Betroffen ist meist der Motorraum. Die nachtaktiven Tiere nehmen unter der Motorhaube den Geruch eines Konkurrenten wahr und versuchen durch Beißen und Kratzen diesen Duft zu vertreiben. Dabei werden Kabel und Leitungen sowie auch Dämmmatten unter der Haube beschädigt. Neben den unmittelbaren Schäden drohen hohe Folgekosten, wenn etwa durch Kurzschlüsse die teure Steuerungselektronik des Fahrzeuges in Mitleidenschaft gezogen wird, warnt der Automobilclub von Deutschland (AvD).

Bei Hausmitteln vorsichtig sein!

Viele Abwehrmaßnahmen sind über die Jahre empfohlen worden. Der Erfolg hängt bei einigen Methoden vom regelmäßigen Anwenden ab. Duftmarkenentferner sind Spray und Flüssigkeiten, die im Motorraum versprüht oder mit dem Mittel getränkten Lappen dort abgelegt werden. Doch Vorsicht: Die Textilstücke sollten vor jedem Fahrtantritt entfernt werden, da sonst Brandgefahr droht. Einige Tipps können als Hausmittel gelten, die Wirkung ist selten wissenschaftlich nachgewiesen. Es damit zu versuchen, schont aber den Geldbeutel. Dazu zählen etwa im Motorraum ausgestreute scharfe Chilischoten oder Chilipulver – empfindliche Mardernasen sollen darauf reagieren. Die Wirkung verfliegt allerdings schnell und muss nach jedem Abstellen des Autos wiederholt werden. Ebenso flüchtig ist eingebrachter Fremdgeruch durch Hunde- oder Katzenhaare. Urin zu versprühen, gehört ebenfalls zu den Vorschlägen, die zur Vertreibung von Mardern gemacht werden. Solche Flüssigkeiten könnten aber mit Kunststoffen und Metallen reagieren. Dann verursachen sie unter Umständen selbst Schäden. Deshalb beurteilt der AvD auch Ratschläge zur Einbringung von Mottenkugeln oder WC-Steinen eher zurückhaltend. Die Hilfsmittel sind aber unbedingt vor jeder Fahrt wieder einzusammeln; die Gefahr der Selbstentzündung ist sehr hoch.

Mechanische Mittel sind ebenso für die Verhinderung von Schäden entwickelt worden. Eingebrachtes Drahtgeflecht oder Gitter aus Metall hindern die Tiere am Erreichen der empfindlichen Motorteile. Genau in derselben Weise wirken Borstenköpfe von Besen, die bei abgestellten Autos unter der Haube platziert werden. Zudem bietet der Handel vielfältige Kabelummantelungen und Plastikabdeckungen an, die bissfest sein sollen. Auch elektrische Geräte die Stromschläge austeilen oder Ultraschall-Töne versenden, sind im Angebot.

Schäden durch Marderbiss sind durch eine Teilkaskoversicherung abgedeckt. Möglicherweise teure Folgeschäden sind jedoch nur versichert, wenn das ausdrücklich im Vertrag steht.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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