Edeka und Ten Brinke Group wollen jetzt Nägel mit Köpfen machen
Schocken soll eine Mischung aus Wohnen und Einzelhandel werden

Im Gespräch sind rund 300 Wohnungen, die in den Obergeschossen entstehen sollen. Im Erd- und Untergeschoss wird EDEKA selbst einziehen.   | Foto: Nicole Fuchsbauer
  • Im Gespräch sind rund 300 Wohnungen, die in den Obergeschossen entstehen sollen. Im Erd- und Untergeschoss wird EDEKA selbst einziehen.
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NÜRNBERG (nf) - „Das Herz der Südstadt“, wie der ehemalige Schocken (eröffnet im Jahr 1926) gern bezeichnet wird,  soll nach gut sieben Jahren Leerstand endlich wiederbelebt werden. Nach vielen Gerüchten, wie es mit dem markanten Gebäude am Aufseßplatz weiter geht, gibt Eigentümer EDEKA (Kauf der Immobilie 2016 für rund 15 Millionen Euro) jetzt Details bekannt. 

Gemeinsam mit dem Partner, der Ten Brinke Group, entwickelt die EDEKA Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen ein Wohn- und Geschäftshaus mit Handel (EDEKA-Center auf 2.700 Quadratmeter Fläche mit direktem U-Bahn Zugang) im Untergeschoss und Erdgeschoss, Wohnungen im Obergeschoss (ca. 300) sowie etwa 150 Parkplätzen auf einer eigenen Park-Etage. Die Eröffnung ist für das Jahr 2023 geplant. Der nächste Schritt sieht einen Fassaden-Wettbewerb für das Objekt vor. 

Nürnbergs Wirtschaftsreferent Dr. Michael Fraas begrüßt die Kooperation von EDEKA Nordbayern und der Ten Brinke Group, lobt die hohe Professionalität beider Partner und betont die Strahlwirkung ihres Projekts für die gesamte Südstadt: „Die Südstadt bekommt wieder ein Herz! Dank des E-Centers verbessert sich für die Menschen im Quartier die Nahversorgung. Der Südstadt-Einzelhandel insgesamt wird von einer höheren Frequenz am Aufseßplatz profitieren. Damit erhält der Aufseßplatz wieder seine ursprüngliche Bedeutung als Kristallisationspunkt, zentraler Handelsplatz und sozialer Begegnungsort der Südstadt. Ebenso entsteht neuer, dringend benötigter Wohnraum. Das ist eine mehrfache Win-Win-Situation.“ Auch Nürnbergs Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich sieht dem Vorhaben positiv entgegen: „Ich freue mich, dass es endlich losgeht und warte gespannt auf das Wettbewerbsverfahren.“

Die Geschichte des Schockens in Nürnberg

1926 wurde die Filiale am Nürnberger Aufseßplatz eröffnet.
Das Gebäude wurde von dem namhaften Architekten Erich Mendelsohn 1925 entworfen – ein Meilenstein des Neuen Bauens in Nürnberg.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kaufhaus bei den Luftangriffen auf Nürnberg zerstört und durch einen Neubau ersetzt, der 1958 vollkommen umgebaut wurde.
Nach Schocken waren die Ketten Merkur, Horten und Kaufhof vertreten.
Seit 2012 steht das Gebäude leer.
2016 erwarb die EDEKA Unternehmensgruppe den Komplex. 

Übrigens!
Das Kaufhaus Schocken war die Bezeichnung mehrerer Warenhäuser des ehemaligen westsächsischen Einzelhandelskonzerns I. Schocken Söhne Zwickau. Die Eigentümer des Warenhaus-Konzerns waren die jüdischen Gebrüder Salman und Simon Schocken. Schocken expandierte bis 1930 zur viertgrößten Warenhauskette Deutschlands mit insgesamt 20 Filialen und Zwickau als Hauptbüro.
Der Name Schocken ist bis heute nicht nur im Sprachgebrauch der Nürnberger erhalten geblieben, sondern auch bei den Menschen in Bremerhaven, Chemnitz, Cottbus, Regensburg, Stuttgart, Pforzheim und Zwickau.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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