Brandschutz wird verbessert ++ Gravierende Mängel
Staatstheater nutzt Corona-Pause für Umbau

Gluck-Saal in der Oper Nürnberg.  | Foto: © MatthiasDengler
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  • Gluck-Saal in der Oper Nürnberg.
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NÜRNBERG (pm/nf) - „Wir machen aus der Corona-Not eine Brandschutz-Tugend“, fasst Staatsintendant Jens-Daniel Herzog die jüngste Entwicklung in Nürnbergs historischem Opernhaus zusammen. Nach neuesten Erkenntnissen einer „brandschutztechnischen Stellungnahme“ müssen ergänzende Sicherheitseinbauten vorgenommen werden. Für die baulichen Maßnahmen solle nun die Zeit der Corona-Beschränkungen bestmöglich genutzt werden.

„Im Vorfeld der anstehenden Opernhaus-Sanierung haben wir zusammen mit dem Gebäudeeigentümer, der Stadt Nürnberg einen immer tieferen Einblick in den Zustand des Opernhauses gewonnen. Im Zuge der vorbereitenden Untersuchungen durch verschiedene Büros zeigten sich auch bisher unbekannte Mängel.

Wir wollten und mussten Klarheit darüber haben, ob und falls ja in welchem Ausmaß unser Spielbetrieb durch den Zustand des Opernhauses als Ganzes gefährdet wird“, erklärt Christian Ruppert, Geschäftsführender Direktor der Stiftung Staatstheater Nürnberg.Experten des Ingenieurbüros HHP Süd aus Ludwigshafen hatten daraufhin in den vergangenen Wochen das Gebäude untersucht. Die Ergebnisse sind eindeutig: In der „brandschutztechnischen Stellungnahme“ kommen die Experten zu dem Ergebnis, dass der Handlungsbedarf dringlicher ist, als bislang angenommen. Ohne Verbesserung im Bestand kann und darf künftig im Opernhaus kein Publikumsbetrieb mit mehr als 200 Personen mehr stattfinden. Grund sind vor allem sicherheitstechnische Anlagen und fehlende bauliche Details.
Die gute Nachricht: Für eine Übergangszeit kann der Spielbetrieb mit verhältnismäßig überschaubarem Aufwand sichergestellt werden. Vorgesehen sind nach derzeitigem Planungsstand rauchdichte Trennwände, um das Foyer auf allen Ebenen zu teilen. Außerdem wird parallel dazu auch die Brandmeldeanlage teilweise angepasst.

Dass das 1905 eröffnete Opernhaus baulich nicht in bestem Zustand ist, ist seit Längerem bekannt. Eine umfassende brandschutztechnische Ertüchtigung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes sollte allerdings erst im Rahmen der Generalsanierung in einigen Jahren erfolgen. Die nunmehr festgestellten Mängel sind jedoch so gravierend, dass nur Sofortmaßnahmen einen Spielbetrieb bis zum Bezug einer Ausweichspielstätte überhaupt sicherstellen können.„Die Lage duldet keinen Aufschub“, erklärten Jens-Daniel Herzog und Christian Ruppert als Stiftungsvorstände in einer Information an den Stiftungsrat, in dem neben der Stadt Nürnberg auch der Freistaat Bayern vertreten ist. Die Umbaumaßnahmen sollen sicherstellen, dass im Gefahrenfall alle Menschen das Opernhaus schnellstens verlassen können.
„Das zerschnittene Foyer wird zweifelsohne keine architektonische Schönheit“, konstatiert Christian Ruppert, „aber die Trennwände müssen ihren Zweck nur bis zum Umzug in eine kommende Ausweichspielstätte erfüllen“.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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