Hier gibt es Hilfe für obdachlose Frauen und Familien
UDATE: Obdachlose bringt Kind bei -15 Grad zur Welt

Foto:  Marcel Kusch/dpa/Illustration

UPDATE: 
Am heutigen Freitagmorgen, 12. Februar 2021, hat eine junge Frau im Nürnberger Stadtgraben in der Nähe des Opernhauses ein Kind entbunden. Die Frau und das Kind wurden umgehend in eine Nürnberger Klinik gebracht. Das Jugendamt der Stadt Nürnberg ist im Rahmen seines Schutzauftrags im aktuellen Fall aktiv und in engem Kontakt mit dem Sozialdienst der Klinik, in der sich Mutter und Kind befinden. Das Kind wird vom Jugendamt der Stadt Nürnberg in Obhut genommen.

Gerade bei den derzeit vorherrschenden Temperaturen weist die Stadt Nürnberg immer wieder auf die Angebote für Menschen ohne festen Wohnsitz hin. Auch für Frauen und Mütter gibt es zielgerichtete Angebote. Das Sozialamt bietet mit dem Haus für Frauen in der Großweidenmühlstraße einen geschützten Wohnraum mit separatem Mutter-Kind-Bereich. Fachpersonal berät dort betroffene Frauen und gibt individuelle Hilfsangebote wie zum Beispiel die Hilfe bei der Wohnungssuche und Unterstützung bei Behördenangelegenheiten.

Darüber hinaus bieten in Kooperation mit dem Sozialamt verschiedene Träger weitere Plätze für Frauen mit Kind an: Das Haus für Frauen in Not der Caritas, das Übergangshaus für Mutter und Kind der Rummelsberger Dienste und die Frauenpension der AWO. Bei allen Angeboten erfolgt eine sozialpädagogische Begleitung. Frauen in Notsituationen stehen zudem vielfältige Beratungsmöglichkeiten wie das FrauenZimmer – Tagestreff für Frauen in Notlagen, der Krisendienst Mittelfranken, Lilith e.V., der Sozialdienst katholischer Frauen oder Treffpunkt e.V. zur Verfügung. 

Obdachlose Familien werden in der Regel in Wohnungen untergebracht. Hierfür hat die Stadt Nürnberg 206 Wohnungen angemietet. Wenn Personen diese Regelangebote nicht wahrnehmen, können sie auch kurzfristig im Rahmen einer Notunterbringung versorgt zu werden.Aktuelle Notplätze für Frauen mit Tagesaufenthalt bietet die Stadt in der Hermann-Etage, sie werden über das Haus Großweidenmühlstraße vermittelt, welches rund um die Uhr erreichbar ist. Für obdachlose Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren bietet das Sleep In ein Obdach.

Die Gründe, weshalb ein Jugendamt im Rahmen seines Schutzauftrags ein Kind vorübergehend in Obhut nimmt, sind vielfältig. Sie ergeben sich aus der zumindest vorübergehenden Überforderung von Eltern, sich ausreichend um das Wohl ihres Kindes zu sorgen, aus psychischen Ausnahmezuständen etwa in Verbindung mit Suchtmittelmissbrauch oder aus Vernachlässigung oder Gewalt gegen ihr Kind. Jugendämter sind in solchen Fällen verpflichtet, nach fachlichen Standards eine Gefährdungssituation zu beurteilen und ein Kind in Obhut zu nehmen, wenn die Gefährdung nicht anderweitig abgewendet werden kann. Die Inobhutnahme ist eine vorläufige Schutzmaßnahme, die der Sicherung des Kindeswohls und einer umfassenden Klärung der familiären Situation dient. Die Inobhutnahme endet mit der Rückkehr in die Familie, der Bereitstellung von Hilfen für die Familie oder aufgrund von Entscheidungen des Familiengerichts.

Wem hilfsbedürftige, obdachlose Personen auffallen, kann bei Bedarf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Streetwork-Teams unter den Telefonnummern 09 11 / 44 39 62 und 09 11 / 47 49 48 60 verständigen. In Notfällen und außerhalb der Arbeitszeiten kann auch die Polizei einbezogen werden. Die Hotline der Koordinierenden Kinderschutzstelle ist 24 Stunden am Tag unter der 90 11 / 2 31-33 33 erreichbar und nimmt Hinweise entgegen, wenn eine Gefährdung von Kindern und Jugendlichen vermutet wird.
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NÜRNBERG (dpa) - Unter freiem Himmel und bei rund minus 15 Grad ist im Nürnberger Stadtgraben ein Mädchen geboren worden. Eine 20-jährige Obdachlose brachte das Kind zusammen mit einem Begleiter am frühen Freitagmorgen auf dem Lüftungsgitter einer U-Bahnstation zur Welt, wie die Bundespolizei mitteilte. Als die Beamten gegen 5.00 Uhr eintrafen, war die Geburt bereits abgeschlossen. Die Frau versuchte, sich und ihr Baby mit einem Schlafsack gegen die eisige Kälte zu schützen. Der weniger Minuten später eingetroffene Rettungsdienst brachte Mutter und Kind ins Krankenhaus.

Wie es den beiden geht, war zunächst unklar. Laut Rettungsleitstelle wurden aber keine Komplikationen bekannt. Warum die junge Frau sich nicht vor der Geburt in ein Krankenhaus begab, blieb offen. Bundes- und Landespolizei hatten nach einem Anruf nach der Frau gesucht.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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