Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür
Handel hofft auf Rückkehr der Kunden

Symbolfoto: Sebastian Gollnow/dpa
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BERLIN / MÜNCHEN (dpa/mue) - Die stark gestiegenen Preise haben vielen Menschen die Lust auf einen Einkaufsbummel genommen – doch vor dem Weihnachtsgeschäft keimt im Handel so etwas wie Hoffnung.

Nach einer Branchenumfrage sind die Menschen wieder eher bereit, sich etwas anzuschaffen.
 Der monatelange Abwärtstrend der Verbraucherstimmung halte nicht mehr an, teilte der Handelsverband Deutschland in Berlin mit. Beim eigenen Einkommen und der Wirtschaftsentwicklung sind die Menschen demnach etwas optimistischer als zuletzt. Zugleich wollten die Menschen aber auch mehr sparen als zuvor.


Weniger Kunden und Lieferengpässe

In den Geschäften war zuletzt jedenfalls deutlich weniger los als etwa im Sommer; fast die Hälfte der vom Ifo-Institut befragten Einzelhändler berichten im Oktober von weniger Kunden in ihren Läden als im Juli. Wegen der hohen Inflation «... können sich gerade einkommensschwache Menschen weniger leisten und sind zurückhaltend mit Einkäufen», sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, in München. Dabei fehlen nicht nur Kunden, drei Viertel der Händler kämpft laut Ifo noch mit Lieferengpässen. Am stärksten sei der Lebensmitteleinzelhandel betroffen: 90 Prozent der Befragten berichteten von Problemen. Bei den Baumärkten bekämen 86 Prozent nicht alle bestellten Waren, und die Spielzeugwarenhändler machen sich Sorgen um das für sie so wichtige Weihnachtsgeschäft: 63 Prozent könnten gegenwärtig nicht das volle Sortiment anbieten.


Dass die Kunden seltener einkaufen gehen, spüren laut Ifo-Institut die Möbelhäuser am meisten: Die Verbraucherstimmung liegt nach dem Index des Handelsverbands mit 85 Punkten auf dem zweitniedrigsten Wert seit Jahren. Das Zahlenwerk stützt sich auf eine monatliche Umfrage unter 1.600 Menschen und soll die Erwartungen für die nächsten drei Monate abbilden. «Von Optimismus kann noch keine Rede sein», hob der Verband hervor. «Ob die Kaufzurückhaltung zum Weihnachtsgeschäft anhält, werden die kommenden Wochen zeigen.» Im Fall einer Rezession dürfte sich die Konsumlaune wohl aber weiter abschwächen.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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