Kampf gegen die Pandemie
Lauterbach kündigt Maßnahmen gegen Omikron an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Foto: Kay Nietfeld/dpa
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BERLIN (dpa/mue) - Angesichts einer beginnenden stärkeren Ausbreitung der Corona-Variante Omikron in Deutschland rücken weitere Krisenmaßnahmen in den Blick. 
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bereits entsprechende Vorschläge angekündigt.

«Wir sind mit einem dynamischen Anstieg der Omikron-Fälle konfrontiert», so der SPD-Politiker. Es gelte zu überlegen, was dies etwa für Kontaktreduzierungen und die Dauer von Quarantänezeiten bedeute. Nach Meldeverzögerungen über die Feiertage solle es zur Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) am 7. Januar «sehr zuverlässige Zahlen» zur Corona-Lage geben.


Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) nimmt der Anteil der Omikron-Variante an den nachgewiesenen Infektionen deutlich zu. So gingen in der Woche bis 26. Dezember laut Meldedaten aus den Ländern 17,5 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron zurück, wie das RKI informierte. Eine Woche zuvor wurde der Wert mit 3,1 Prozent angegeben. Regional schwankt der Omikron-Anteil zudem erheblich – von rund 65 Prozent in Bremen bis 1 Prozent in Sachsen. Als Gründe nannte das RKI etwa teils noch niedrige Omikron-Fallzahlen und unterschiedliche Testhäufigkeiten.
 Lauterbach erläuterte, zu erwarten sei eine Verdoppelung der Omikron-Fälle innerhalb von vier bis fünf Tagen. Die ansteckendere Variante nehme vor allem in Norddeutschland zu, etwa auch in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, was teils mit Grenznähe zu Dänemark und den Niederlanden zu tun haben dürfte. Der Expertenrat der Bundesregierung und das RKI beschäftigten sich mit der Situation. Er sei auch mit Wissenschaftlern und Politikern in anderen Ländern in Kontakt, wo das Omikron-Problem weiter fortgeschritten sei. «Wir müssen so etwas sauber vorbereiten», sagte er zu weiteren Maßnahmen.




Lauterbach hatte bereits als eigene Schätzung mitgeteilt, dass die tatsächliche Inzidenz zwei bis drei mal so hoch sein dürfte wie offiziell ausgewiesen. Hintergrund sind weniger Tests in Praxen und am Arbeitsplatz über die Feiertage und langsamere Meldungen von Testergebnissen an die Gesundheitsämter und von dort an das RKI. «Ich arbeite daran, dass ich Zahlen liefere, mit denen man arbeiten kann», so der Minister. Mit Schätzwerten auf Basis der jetzigen Daten sei gut genug zu sehen, was sich in Deutschland abspiele. Damit könne man auch schon sehr gute Gesundheitsschutz-Politik machen.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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