Bundesbank schlägt Alarm
Rezession und zweistellige Inflation erwartet!

Die Deutsche Bundesbank sieht wachsende Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft.
Foto: Oliver Berg/dpa
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FRANKFURT / MAIN (dpa/mue) - Die deutsche Wirtschaft steuert nach Einschätzung der Bundesbank auf einen längeren Konjunktureinbruch zu – bis ins kommende Jahr hinein.


«Es mehren sich die Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung», heißt es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank. Grund sei in erster Linie die gestörte Energieversorgung als Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.


Beginn des Abschwungs im dritten Quartal

«Die hohe Inflation und die Unsicherheit in Bezug auf die Energieversorgung und ihre Kosten beeinträchtigen dabei nicht nur die gas- und stromintensive Industrie sowie deren Exportgeschäfte und Investitionen, sondern auch den privaten Konsum und die davon abhängigen Dienstleister», erläuterten die Ökonomen der Bundesbank. Sie rechnen mit dem Beginn des Abschwungs im laufenden, dritten Quartal. In den letzten drei Monaten des laufenden Jahres dürfte die Wirtschaftsleistung dann merklich zurückgehen. «Dies dürfte wohl auch für das erste Quartal des kommenden Jahres gelten.»

Im Frühjahr war Europas größte Volkswirtschaft nach Daten des Statistischen Bundesamtes noch leicht um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen; seitdem haben sich die Aussichten durch die Gaskrise deutlich eingetrübt. «Nachdem die russischen Gaslieferungen nach Deutschland weitgehend eingestellt wurden, ist die Lage bei der Gasversorgung in den kommenden Monaten äußerst angespannt», heißt es im Monatsbericht. Wirtschaftsforschungsinstitute wie das Ifo-Institut oder das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) rechneten zuletzt ebenfalls mit einer Rezession in Deutschland.


Zweistellige Inflationsraten


Die Menschen müssten sich nach Einschätzung der Notenbank in den nächsten Monaten auf zweistellige Inflationsraten einstellen; die angekündigten Maßnahmen des jüngsten Entlastungspakets, etwa zu Gasumlage oder Strompreisbremse, würden sich wohl erst Anfang des nächsten Jahres in den Verbraucherpreisen niederschlagen.
 Preissprünge bei Energie infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Teuerung seit Monaten an. Tankrabatt und 9-Euro-Ticket, die bis Ende August befristet waren, sorgten zeitweise für eine leichte Abschwächung des Preisauftriebs. Zuletzt näherte sich die Inflation aber wieder der 8-Prozent-Marke: Im August stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,9 Prozent.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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