Gesundheitsmanagement kann sich für Arbeitgeber auszahlen
Krank in die Arbeit? - Keine gute Idee!

So erkältet wie dieser junge Mann ist, sollte er in jedem Fall zuhause bleiben und seine Krankheit auskurieren, statt sich ins Büro zu schleppen. | Foto: Antonioguillem-stock.adobe.com
  • So erkältet wie dieser junge Mann ist, sollte er in jedem Fall zuhause bleiben und seine Krankheit auskurieren, statt sich ins Büro zu schleppen.
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REGION (pm/vs) - Aktuell haben grippale Infekte und Erkältungen wieder Hochkonjunktur. Trotz eindeutiger Krankheitssymptome kommen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dennoch in die Arbeit. Eine gute Idee?

In einer Untersuchung für die Techniker Krankenkasse (TK) von 2017 für das Jahr 2016 gaben zwei Drittel aller Befragten an, sie seien auch schon krank in den Betrieb oder ins Büro gegangen. Doch was sind die Motive dafür?
„Im besten Fall, weil sie sich unersetzlich glauben. Im schlechtesten Fall, weil sie Angst um ihre Stelle haben. In jedem Fall, weil sie ihrer Gesundheit nicht die Bedeutung einräumen, die ihr zusteht“, erklärt Annette Stensitzky, ehrenamtliche Verwaltungsrätin der TK. „Ich kann nur dringend davon abraten, den Gesunden zu markieren, wenn man sich in Wirklichkeit schlecht fühlt.“
Auch für die Unternehmen ist dieser „Präsentismus“ kein Vorteil, darin sind sich Arbeitgeber- und Versichertenvertreter in der Sozialen Selbstverwaltung völlig einig. So besteht das Risiko, dass sich Kollegen anstecken. Zudem können Produktivität und Qualität der Arbeit leiden - das Risiko für Fehler und Unfälle steigt.
Die regelmäßig erhobenen TK-Statistiken zeigen, dass die Fehlzeiten bei ihren Versicherten – je nach Jahreszeit – bei vier bis fünf Prozent liegen. Sie sind zudem sehr unterschiedlich verteilt: Vier von zehn Krankschreibungen, die bei der Kasse eingehen, dauern höchstens drei Tage. Ihr Anteil an den Gesamtfehlzeiten beträgt nur sechs Prozent. Langwierige Erkrankungen – vor allem von älteren Beschäftigten – machen nur knapp fünf Prozent der Krankschreibungen, aber etwa die Hälfte der Fehlzeiten aus. Es kann sich für Unternehmen also durchaus lohnen, gezielt in Prävention und in ein gesundes Arbeitsumfeld zu investieren oder sich hierbei Unterstützung zu holen.
Dabei geht es längst nicht nur um ergonomische Bürostühle, gesundes Kantinenessen oder Entwöhnungskurse für Raucher, hebt Stensitzky hervor: „Zu einem nachhaltigen Gesundheitsmanagement gehören nachhaltige Strukturen und Prozesse, zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern oder lebenslanges Lernen – gerade in Zeiten der Digitalisierung.“

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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