Schwere Unwetter in Mittel- und Oberfranken
UPDATE: Straßen überflutet, Hagel, Blitzeinschläge und ein Todesopfer

Blitze entladen sich aus einer Gewitterwolke. | Foto:  Nicolas Armer/dpa/Symbolbild
  • Blitze entladen sich aus einer Gewitterwolke.
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UPDATE: 23 Uhr

NÜRNBERG (pm/nf) - Wie die Berufsfeuerwehr Nürnberg berichtet, entlud sich ab etwa 15.30 Uhr über dem Stadtgebiet von Nürnberg ein starkes Gewitter mit heftigen Blitzen, Donner, starkem Regen und punktuell starkem Hagel. Rasch zeigte sich, dass der Schwerpunkt des Unwetters über dem Nürnberger Nord-Westen liegt. Die Stadtteile Boxdorf und Großgründlach waren besonders schwer betroffen.

Alleine in diesem Bereich mussten rund 150 Unwettereinsätze bewältigt werden. Um dies zu bewerkstelligen, wurden durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Nürnberg sämtliche Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet zum Einsatz gerufen.

Auch die Einsatzkräfte der fünf Wachen der Berufsfeuerwehr waren phasenweise komplett in verschiedenen Einsätzen gebunden. Zu den typischen Unwettereinsätzen wie vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen, gesellten sich auch zahlreiche Auslösungen von Brandmeldeanlagen und Feuermeldungen nach Blitzschlag. Diese verliefen aber allesamt glimpflich.

Wie in solchen Fällen mit stark erhöhtem Notruf- und Einsatzaufkommen üblich, wurden in der ILS zusätzliche Notrufannahmeplätze besetzt und der Einsatzführungsdienst mit zusätzlichen Kollegen verstärkt. 

Im Zeitraum zwischen 15:00 Uhr und 18:00 Uhr gingen in der Leitstelle 556 Notrufe über 112 ein. Bis um 21:30 Uhr wurden dann 231 Einsätze im Stadtgebiet von Nürnberg, 11 in der Stadt Fürth, 12 in der Stadt Erlangen, einer im Landkreis Erlangen-Höchstadt, acht im Nürnberger Land und acht im Landkreis Fürth durch die zuständigen Feuerwehren abgearbeitet.

Im stark betroffenen Norden von Nürnberg waren auch zahlreiche Kräfte der THW-Ortsverbände Nürnberg und Erlangen im Einsatz. Sie unterstützten mit besonders leistungsstarken Pumpen und Sandsäcken und bei der Beurteilung der Statik von Gebäuden oder Baugruben. Insgesamt waren alleine in Nürnberg ca. 250 Einsatzkräfte von THW und Feuerwehr im Einsatz.

Beim Kirchentag musste das Open-Air-Programm wegen des Unwetters unterbrochen werden. Die Gemeinschaftsquartiere seien früher geöffnet worden, damit die Menschen sich aufwärmen und ihre nasse Kleidung wechseln konnten, teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit. Wer auf dem Campinggelände ein nasses Zelt hatte, konnte in eine Schule ausweichen und dort übernachten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigt für Freitagnachmittag vor allem für die östlichen Regionen des Freistaats weitere Schauer und Gewitter an. Am Abend sollen die Gewitter dann wieder rasch nachlassen.
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NÜRNBERG/FÜRTH/REGION (dpa/lby) – Ein Unwetter hat am Donnerstagnachmittag in Mittelfranken Straßen überflutet und Keller volllaufen lassen, Blitze schlugen in Häuser und Stromkästen ein. In Nürnberg seien «etliche Einheiten» der Feuerwehr unterwegs, um mehr als 200 Einsatzstellen abzuarbeiten, twitterte die Feuerwehr.

Dem Polizeipräsidium wurden nach Angaben eines Sprechers zunächst keine Verletzten gemeldet. Im Südosten der Stadt und am Plärrer, einem wichtigen Verkehrsknoten, seien Ampeln und der Straßenbahnverkehr ausgefallen. Ursache sei vermutlich ein Blitzeinschlag in einen Stromkasten gewesen.

Blitze schlugen auch in Häuser ein. In Cadolzburg (Landkreis Fürth) brannte deshalb der Dachstuhl eines Wohnhauses. Die Löscharbeiten dauerten nach Angaben der Polizei am Donnerstagnachmittag zunächst an. Beim Kirchentag in Nürnberg sei alles in Ordnung, hieß es im Tweet der Feuerwehr.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in Bayern vor örtlichen Unwettern mit Hagel, Sturmböen und Starkregen. In der Nacht zu Freitag sollten die Schauer und Gewitter dann wieder nachlassen.

Trauer um 8-jährigen Jungen

Ein herabfallender Ast hat am Donnerstagnachmittag in Weißenohe/Landkreis Forchheim eine Mutter und ihre beiden acht und vier Jahre alten Kinder verletzt. Beide Kinder mussten laut Polizeimitteilung vom Abend vor Ort zunächst reanimiert werden. Notärzte stabilisierten die Verletzten. Wegen der schweren Verletzungen des Sohnes (8) wurde dieser mit einem Rettungshubschrauber verlegt. Leider ist der Junge mittlerweile verstorben. Mutter und Tochter wurden mit einem Rettungswagen in Kliniken gebracht. Der Vater und die Großmutter, die die Familie bei der Wanderung begleiteten, blieben unverletzt.

Nach Angaben der Polizei war der Baum in Weißenohe (Landkreis Forchheim) morsch. Durch eine Windböe sei der Ast am Donnerstagnachmittag dann abgebrochen und auf die Frau und ihre Kinder gefallen. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen. Inwieweit ein Verschulden Dritter vorliegt, muss noch geklärt werden.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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