Demo gegen Corona-Auflagen ++ 1.100 Polizisten im Einsatz ++ Söder gegen weitere Lockerungen
18 Polizisten verletzt: Demonstranten erklären das Ende der Pandemie

Tausende bei einer Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen auf der Straße des 17. Juni. | Foto: Christoph Soeder/dpa
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  • Tausende bei einer Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen auf der Straße des 17. Juni.
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BERLIN (dpa) - Bei der Auflösung der Kundgebung von Gegnern staatlicher Corona-Auflagen in Berlin sind am Samstag 18 Polizeibeamte verletzt worden. Drei Polizisten mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie die Polizei am frühen Sonntagmorgen über Twitter mitteilte.

Trotz steigender Infektionszahlen hatten Tausende Menschen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. Nach Schätzungen der Polizei schlossen sich bis zu 17.000 Menschen einem Demonstrationszug an, rund 20.000 beteiligten sich anschließend an der Kundgebung - die meisten ohne Gesichtsmaske. Weil dort viele Demonstranten weder die Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, begann die Polizei am frühen Abend, die Versammlung aufzulösen. Insgesamt waren laut Polizeiangaben 1.100 Beamte im Einsatz.

Demonstration gegen die geplante Räumung der Szene-Kneipe Syndikat.  | Foto: Fabian Sommer/dpa
  • Demonstration gegen die geplante Räumung der Szene-Kneipe Syndikat.
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CSU-Chef Markus Söder hat sich angesichts der steigenden Zahl an Neuinfektionen gegen weitere Lockerungen von Corona-Auflagen ausgesprochen. «Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt», sagte der bayerische Ministerpräsident der «Bild am Sonntag». «Wenn wir nicht aufpassen, kann bei uns wieder eine Situation wie im März entstehen.» Gefragt sei absolute Wachsamkeit. «Das Virus bleibt eine Daueraufgabe, die uns permanent unter Stress setzt.»

Viele Menschen seien im Umgang mit dem Virus leider leichtsinniger geworden, so Söder weiter. «Dazu gehören auch die extremen Lockerer und Verschwörungstheoretiker, die alle Maßnahmen schnellstens aufheben wollten.» Jeder, der das Coronavirus unterschätze, sei widerlegt worden. Die zweite Welle sei praktisch doch schon da: «Sie schleicht durch Deutschland.» Es gelte daher, noch aufmerksamer zu sein und rasch und konsequent zu reagieren.

Person im Sensenmann-Kostüm hält ein Schild mit der Aufschrift «Impfen ist gesund, vertraut mir».  | Foto: Christoph Soeder/dpa
  • Person im Sensenmann-Kostüm hält ein Schild mit der Aufschrift «Impfen ist gesund, vertraut mir».
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Vor diesem Hintergrund lehnte Söder auch Fußballspiele mit Zuschauern zum Start der neuen Saison ab: «Ich bezweifle, dass wir im August weitere Lockerungen beschließen können. Daher bin ich auch als Fußballfan sehr skeptisch zum Start der Bundesliga. Geisterspiele ja, aber Stadien mit 25 000 Zuschauern halte ich für sehr schwer vorstellbar.» Das wäre das falsche Signal und auch der Bevölkerung schwer zu vermitteln, wenn man dafür Unmengen von Testkapazitäten aufbrauchen würde.

Tausende stehen bei einer Kundgebung gegen die Corona-Beschränkungen auf der Straße des 17. Juni.  | Foto: Christoph Soeder/dpa
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Söder plädierte zugleich dafür, im Herbst ein weiteres Rettungspaket für die Automobilzulieferer, die Luft- und Raumfahrt sowie den Maschinenbau schnüren. Zudem sollten die Regelungen zum Kurzarbeitergeld aus seiner Sicht bis weit ins nächste Jahr verlängert werden.

Hintergrund: 
Unter dem Motto «Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit» hat die Initiative «Querdenken 711» aus Stuttgart auf der Straße des 17. Juni zwischen Großem Stern und Yitzhak-Rabin-Straße nahe dem Reichstag zur Versammlung aufgerufen.  In Stuttgart hatte «Querdenken 711» wiederholt gegen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus und für die Wahrung der Grundrechte demonstriert.

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Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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