Spezialangebote für Erkrankte mit Langzeitfolgen
Corona-Arzt: Strukturen für Post-Covid-Patienten schaffen

Post-Covid-Patienten trainieren in einem Reha-Zentrum mit Reifen.  | Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/Archivbild
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MÜNCHEN (dpa/lby) - Zur Versorgung von Patienten mit Corona-Spätfolgen müssen nach Ansicht des Infektiologen Clemens Wendtner neue Strukturen geschaffen werden. «Die Patienten sind glücklicherweise meist nicht mehr so krank, dass sie eine stationäre Behandlung in der Klinik benötigen», schilderte der Chefarzt der München Klinik Schwabing, der Anfang 2020 die ersten Corona-Patienten in Deutschland betreut hatte. Dennoch würden sie von einer interdisziplinären Versorgung durch verschiedene Fachleute profitieren.

Bei Krebspatienten in einer Klinik etwa ist es inzwischen gängig, dass Ärzte unterschiedlicher Richtungen bei Fallbesprechungen gemeinsam die beste Therapie und Nachsorge festlegen. Außerhalb der Kliniken seien solche Strukturen allerdings noch wenig etabliert, erläuterte Wendtner nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei einem Treffen mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Da es sich beim Thema Post-Covid schwerpunktmäßig um ein ambulantes Angebot handele, wären deshalb Struktur- und Finanzierungsaspekte zu klären.

«Wir werden in verschiedenen Bereichen Geld in die Hand nehmen», kündigte Holetschek an. Auch der Bund kümmere sich verstärkt um die Problematik von Spät- und Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. «Aber wir werden in Bayern auch selber etwas machen, weil wir glauben, der Bedarf ist da, wir müssen den Menschen helfen, wir dürfen sie nicht alleine lassen.» | Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild
  • «Wir werden in verschiedenen Bereichen Geld in die Hand nehmen», kündigte Holetschek an. Auch der Bund kümmere sich verstärkt um die Problematik von Spät- und Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. «Aber wir werden in Bayern auch selber etwas machen, weil wir glauben, der Bedarf ist da, wir müssen den Menschen helfen, wir dürfen sie nicht alleine lassen.»
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Holetschek stimmte dem Experten der München Klinik den Angaben zufolge bei einem Treffen am Mittwochabend zu, dass der aktuell hohe Bedarf einen Ausbau und verbesserte Rahmenbedingungen für Spezialangebote für Erkrankte mit Spät- und Langzeitfolgen erfordere. «Wir wollen ganz praktische Projekte und Ansätze finden, wie wir Therapien fördern und möglichst in die Regelversorgung übernehmen können», betonte Holetschek.

Als Post-Covid-Syndrom werden Symptome bezeichnet, die länger als zwölf Wochen nach einer Corona-Infektion andauern. Zu ihnen können Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung und psychische Beschwerden, aber auch Atem- und Herz-Kreislauf-Probleme gehören. Experten schätzen, dass etwa zehn Prozent der Erkrankten mit Spätfolgen zu kämpfen haben. In Bayern entspräche das derzeit rund 65.000 Betroffenen, bundesweit rund 350.000 Menschen.

Post-Covid-Patienten trainieren in einem Reha-Zentrum mit Reifen.  | Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/Archivbild
«Wir werden in verschiedenen Bereichen Geld in die Hand nehmen», kündigte Holetschek an. Auch der Bund kümmere sich verstärkt um die Problematik von Spät- und Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. «Aber wir werden in Bayern auch selber etwas machen, weil wir glauben, der Bedarf ist da, wir müssen den Menschen helfen, wir dürfen sie nicht alleine lassen.» | Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild
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Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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